Stellungnahme der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft zur CATEEM-Untersuchung
In den letzten Jahren ist in der Laienpresse immer wieder die sog. CATEEM-Untersuchung in der Diagnostik und Therapie der Migräne beworben worden. Dies ist Anlaß für die DMKG sich zu dieser Methode zu äußern.
Unter CATEEM versteht man eine Computer Aided Topographical ElectroEncephaloMetry. Hierbei wird das normale EEG (d.h. die Hirnstromkurve) abgeleitet und dann mittels verschiedener mathematischer Verfahren (unter anderem der Fast-Fourier-Transformation) in eine Kartierung des Gehirns umgewandelt, die die verschiedenen Frequenzbänder unter den jeweiligen Elektroden abbildet. In der Neurologie wird auch von einem Brain Mapping durch EEG gesprochen. Die Idee und Methodik des Brain Mapping ist schon sehr viel älter, erste Untersuchungen dazu wurden bereits systematisch in den 60er Jahren durchgeführt.
Mittels dieser CATEEM-Untersuchungen soll die Diagnose der Migräne angeblich vereinfacht werden, insbesondere sollen damit regionale Besonderheiten der Migräne mit Aura beschrieben werden können. Schließlich soll CATEEM auch in der Lage sein, um den Therapieerfolg einer medikamentösen Prophylaxe der Migräne zu messen.
Der DMKG liegen bis heute keine wissenschaftlichen Publikationen vor, die in einem Peer-Review-Verfahren veröffentlicht worden sind und die die Spezifität oder Sensitivität der CATEEM-Methodik für die Diagnose der Migräne belegen können. Auch für den Therapieverlauf liegen keine solchen Studien vor.
Die Diagnose einer Migräne wird ausschließlich anamnestisch anhand der Kriterien der International Headache Society gestellt. Dies gilt sowohl für die Migräne ohne Aura als auch für die Migräne mit Aura. Apparative Verfahren dienen nur zum Ausschluß eines symptomatischen Kopfschmerzes und werden dann eingesetzt, wenn sich aus Anamnese oder körperlicher Untersuchung solche Hinweise ergeben. Für den Ausschluß symptomatischer Kopfschmerzen sind die Methoden des Brain Mapping nicht geeignet, hier kommen bildgebende Verfahren wie CCT (Computertomographie) und MRT (Kernspintomographie) des Schädels zum Einsatz. Auch für die Vorhersage des Erfolgs oder für die Verlaufsbeurteilung einer medikamentösen Prophylaxe sind apparative Verfahren weder geeignet noch notwendig.